Pattensen. Statt sportlicher Übungen der Schüler gab es in der großen Sporthalle der Ernst-Reuter-Schule (KGS) Pattensen am Donnerstag informelle Gespräche über die berufliche Zukunft des Nachwuchses.
Alle rund 500 Schüler vom achten bis zwölften Jahrgang und aus allen drei Schulzweigen nutzten die Gelegenheit, sich innerhalb von drei Stunden klassenweise zeitlich abgestimmt an den Ständen von insgesamt 24 Ausstellern über Ausbildungsberufe, Berufsbilder und mögliche Praktika zu informieren. Zu den Ausstellern gehörten örtliche Firmen, wie das Leine-Hotel und die Biber-Werkvertretung, das CMS-Pflegewohnheim und der Verein Mobile, aber auch die Stadtverwaltung und das Hallen- und Freibad Pattensen. Zu den regionalen und bundesweit tätigen Unternehmen und Einrichtungen zählten Gramann Landschlachterei, die Calenberger Backstube und Rewe, die Bundeswehr und die Polizei bis hin zu BMW und Strabag.
„Die Aussteller stellten den interessierten Schülern insgesamt über 50 Ausbildungsberufe vor“, erläuterte Pattensens Wirtschaftsförderer Arne Schütt das gebotene Leistungsspektrum. Gemeinsam mit Agnieszka Heubaum, Fachbereichsleiterin Arbeit-Wirtschaft an der KGS, und einigen Firmenvertretern aus der Umgebung hatte er die Azubi-Messe vor drei Jahren initiiert.
Ob nun Asphaltbauer oder Erzieher, Hotelfachkraft oder Florist, Binnenschiffer oder Polizist: Für praktisch jeden fanden sich hier die passenden Ansprechpartner. Dafür sorgten organisatorisch auch die KGS-Berufseinstiegsbegleiterin Sylvia Mizera und acht freiwillige Schulscouts aus der 9R1. „Unsere Aufgabe ist es, die Schüler in ihren Klassen abzuholen und zur Halle zu begleiten“, erläuterte Sina (15). „Und damit sie sich bei den ganzen Ausstellungsständen zurecht finden, zeigen wir ihnen mit einem Plan dann, wo sie mehr soziale oder mehr technische Berufe finden“, ergänzte Max (16).
Ausbilder lobt Organisation
So informierten sich die Neuntklässler Zoe (14) und Simon (15) aus Hüpede am Stand der Polizei bei Jens Günther über die Ausbildung und den beruflichen Alltag. Der Polizeihauptkommissar von der Polizeidirektion Hannover ist zugleich Einstellungsleiter und wusste den beiden allerhand Informatives dazu mitzuteilen. „Wir fühlen uns hier auf der Azubi-Messe sehr wohl. Das Ganze ist gut organisiert und wir sind die gesamte Zeit über gleichmäßig im Schülergespräch“, lobte er.
„Toll, Menschen helfen ist voll mein Ding“, kann sich Zoe eine Zukunft als Polizistin nach ihrem angestrebten Abitur vorstellen. Mitschüler Simon sagte: „Ich finde die ganze Messe gut. Denn man muss sich nicht einzeln irgendwo um Informationen über verschiedene Berufsbereiche bemühen, sondern hat hier alles gleich an einem Ort.“
Zufrieden zeigte sich Lutz Ahlers vom Rewe Center im Calenberg-Center: „Es ist ein guter Mix an Besuchern heute.“ Ähnliches sagte Michelle Dörn, seit sechs Jahren Rezeptionistin vom Leine Hote. Mehrere Praktikaanfragen hat sie bereits erhalten.
„Wichtig für uns war ein breites Spektrum vieler verschiedener Ausbildungsberufe und eine gute Mischung zwischen örtlichen und überregional tätigen Unternehmen“, sagte Wirtschaftförderer Schütt.
Schule überdenkt Konzept
Ob das bisherige Konzept auch in Zukunft noch zeitgemäß ist oder geändert wird, soll in Kürze ein Gespräch der Schule und des Wirtschaftsförderers mit Mitplanern wie Sparkasse Hannover JRS Prozesstechnik und Calenberger Backstube zeigen. Denkbar wären ebenso Speeddatings wie die Unterteilung in Branchen. „Wir wollen auch die Azubi-Messe vom Anfang des Jahres auf den Herbst verlegen. Das passt besser für Praktikazeiträume und Ausbildungsbewerbungen“, ergänzte Schütt. In diesem Zusammenhang wird daher bereits für den kommenden Herbst 2020 an die nächste Azubi-Messe in Pattensen gedacht.
Text/Bild: Torsten Lippelt (HAZ)