Religion

RELIGION

Herzlich Willkommen beim Fach Religion.

Das Fach Religion wird an unserer Schule in der Sekundarstufe I konfessionell-kooperativ unterrichtet. Das bedeutet, dass evangelische und katholische Schüler*innen gemeinsam lernen.

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zum Fachtag Reformation, zu Andachten und zum Abschlussgottesdienst.

Aktionen und Ereignisse im Fach Religion:

Im Religionsunterricht sollen die Schüler*innen dazu angeleitet werden, die religiöse Dimension des Lebens zu erschließen. Im Unterricht werden deshalb wichtige Fragen von existenzieller Bedeutung untersucht, die zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensentwurf, der eigenen Deutung der Wirklichkeit und der Beurteilung individueller Handlungsoptionen einladen. Es geht dabei darum, dass die Schüler*innen sich Wissen, Fähigkeiten und Haltungen aneignen, die sie für einen Umgang mit sich selbst, ihrem christlichen Glauben und zum Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen benötigen.

Der Fachtag Reformation findet im 7. Jahrgang statt und wird jährlich Ende Oktober oder Anfang November durchgeführt. An diesem Fachtag nimmt momentan der gesamte siebte Jahrgang teil.

Es werden unterschiedliche Angebote von Lehrkräften und teilweise externen Anbietern zusammengestellt, sodass die Schüler*innen sich – je nach Interesse – durch unterschiedliche Methoden dem Thema Reformation nähern können. In diesem Jahr wurden zum Beispiel das Gestalten von Altaraufsätzen, Basteln zum Kloster, Illustrationen zu Luther, ein Filmdreh zu wichtigen Lebensstationen Luthers sowie das Erstellen von Comics angeboten. Gerade der gestalterische Zugang zum Thema hat den Schüler*innen viel Freude bereitet. Bei einer abschließenden Präsentation zum Abschluss des Fachtages konnten die Schüler*innen ihre Produkte gemeinsam vorstellen und bestaunen.

Es findet jeweils im Advent und kurz vor den Osterferien eine von Schüler*innen gestaltete Andacht statt. Diese wird in Kooperation mit den Kirchen in Pattensen gestaltet und dann entweder in einer der Kirchen oder im Auditorium der Schule gefeiert.

Jede Andacht hat einen thematischen Schwerpunkt und wird in unterschiedlichen Jahrgängen durchgeführt. Im letzten Jahr wurde die Adventsandacht von einem Kurs des siebten Jahrgangs unter dem Thema „Schenken und beschenkt werden – haben, haben, haben wollen…“ gestaltet und in der evangelischen St. Lucas Kirche durchgeführt. Eingeladen waren die Jahrgänge 6 und 7.

Kurz vor den Sommerferien findet in jedem Schuljahr für alle Schulabsolventen ein Abschlussgottesdienst statt. Dieser wird meist durch die nachfolgenden Jahrgänge gestaltet und bietet die Möglichkeit, die vergangene lehrreiche, aber auch sehr anstrengende und aufregende Zeit in einem Moment des Innehaltens mit einer besonderen Feierlichkeit zu reflektieren.

Interview mit Isabelle Watral,

Diakonin für schulkooperative Jugendarbeit im Kirchenkreis Laatzen-Springe

 

 

Liebe Isabelle, was waren eigentlich deine Lieblingsfächer in der Schule?

In der Schule hatte ich immer viel Spaß an den Fächern Deutsch, Geschichte und natürlich Religion.

 

Was hast du gelernt bzw. studiert?

Ich habe einen 2-Fächer-Bachelor in „Religionspädagogik & Diakonie“ zusammen mit „Sozialer Arbeit“ an der Hochschule Hannover studiert. Mein Studium hat mir sehr gut gefallen, da es sehr praxisorientiert war und wir viele Praktika  in der vorlesungsfreien Zei hatten.

Seit April 2018 studiere ich an ein bis zwei Wochenenden im Monat für meinen Masterabschluss in „Sozialmanagement“. Dafür bin ich immer nach Lüneburg gefahren an die Leuphana Universität. Durch die Corona-Krise ist mein letztes Seminar ausgefallen und auch die letzten Klausuren müssen anders stattfinden. Einige Hausarbeiten wollte ich über meinen neuen Job an der ERS schreiben. Das verschiebt sich nun aber, da wir ja alle eine „Zwangspause“ haben. Ich hoffe aber, dass ich dann aber im Winter 2020 meine Masterarbeit schreiben kann.

 

Wie bist du darauf gekommen, für die Kirche zu arbeiten?

Nach dem Abitur wusste ich selbst nicht so richtig, wohin mein Weg geht. Ich hatte nie einen richtigen Traumberuf als Kind, so wie es bei anderen manchmal ist. Zunächst hatte ich überlegt Lehramt zu studieren. Doch als ich mit meiner Familie und Freunden darüber sprach, waren sich alle einig: „Es ist klar, was du machst“ waren die Antworten. Und sie hatten recht, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits einige Jahre als Ehrenamtliche in der Ev. Jugend in meiner Heimatgemeinde gearbeitet. Der Diakon der Gemeinde machte mich dann auf den Studiengang aufmerksam. Also schickte ich eine Bewerbung los, fuhr zwei Wochen auf Sommerfreizeit als Betreuerin und als ich zurückkam, da hatte ich den Studienplatz.

Es ist also einfach mein Weg gewesen, dass ich bei der Kirche arbeiten soll. Ich sage auch immer gerne, dass der Diakon meiner Heimatgemeinde „schuld ist“, denn er hat eine tolle Arbeit geleistet und tut es immer noch. Ich schätze ihn sehr und freue mich umso mehr, dass wir Kollegen geworden sind. An dieser Stelle „Danke“, dass ich durch deine Arbeit meinen Weg gefunden habe.

 

Was hast du gemacht, bevor du zu uns an die Schule gekommen bist?

Die letzten zwei Jahre habe ich an einer Grundschule als Sozialarbeiterin gearbeitet. Also kein „kirchlicher“ Beruf, aber ebenfalls eine Arbeit für und mit Menschen. Meine Arbeit habe ich dort sehr gerne gemacht. Es war immer schön zu sehen, wenn die Kleinen etwas gelernt haben und ihre Augen geleuchtet haben, wenn wir Spiele gespielt haben. Die Arbeit hat mich immer ausgefüllt und war neben meinem Studium super, es lies sich beides gut miteinander vereinbaren.

Als ich dann im vergangenen November die Stellenausschreibung des Kirchenkreises gelesen habe, war mein Interesse aber sofort da. Allerdings fiel es mir auch sehr schwer „meine Grundschule“ zu verlassen, denn ich hatte dort wunderbare Kolleginnen und ganz großartige Kinder, mit denen ich gearbeitet habe. Die Kinder waren/sind auch immer noch sehr traurig über meinen Weggang, aber ich besuche sie immer mal. Und damit ich sie zwischendrin nicht vergesse, hat mir jedes Kind einen Abschiedsbrief/-bild gemacht und in eine Schultüte getan. Außerdem hat die gesamte Grundschule ein Abschiedslied für mich gesungen und klar habe ich geweint, da stehe ich zu. Denn es war sehr schön und traurig für mich zugleich.

Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt und nun bin ich bei euch an der ERS und hoffe, dass wir gemeinsam etwas lernen, entwickeln und erleben. Ich bin gespannt auf dich und deine Talente.

 

Warum arbeitest du mit Jugendlichen?

Wie schon gesagt, es ist einfach mein Weg mit Menschen zu arbeiten. Wenn ich anderen durch meine Arbeit bei etwas helfen kann, sie befähigen kann, sich selbst zu helfen, anderen Momente zu schenken, die sie als schöne Erinnerung behalten und ihre Augen leuchten, dafür mache ich meinen Beruf. Und es ist kein „Job“, wie man gerne sagt, nein es ist ein Beruf und dieses Wort steckt ja auch in „Berufung“. Es soll einfach so sein, dass ich mit und für andere etwas bewirke. Und da ich aus der Ev. Jugend komme, arbeite ich gerne mit Kindern und Jugendlichen. Möchte sie motivieren, sich selbst zu vertrauen, zu sich zu stehen und ihren Weg zu finden. Nicht jeder weiß, wohin sein Weg geht, manchmal legt uns das Leben Steine in den Weg. Aber ich glaube und weiß, dass jede und jeder seine Berufung finden kann. Und wenn meine Arbeit für euch dazu nur ein kleiner Beitrag ist, bewusst oder unbewusst, dann hat meine Arbeit ihren Sinn gefunden.

 

Warum bist du genau an unsere Schule gekommen?

Der Kirchenkreis Laatzen-Springe und die Schulleitung hatten sich überlegt, die Projektstelle „Schulkooperative Jugendarbeit“ an eurer Schule lebendig werden zu lassen. Demnach haben die beiden Institutionen ausgesucht, dass jemand als Diakon oder Diakonin bei euch arbeiten wird. Als ich die Stellenausschreibung gesehen habe, war diese gleich spannend für mich. Die Aufgabenbereiche und auch etwas ganz neu zu entwickeln und eure Schule als Arbeitsort, klangen total aufregend und abwechslungsreich. Außerdem wohne ich nicht weit von Pattensen entfernt und ich wollte schon immer gerne in meinem Heimatkirchenkreis arbeiten.

 

Wie stellst du dir deine Aufgaben an unserer Schule / im Fachbereich Religion/WuN vor? Was willst du vielleicht verändern?

Im Februar habe ich angefangen und zunächst im Freizeitbereich bei den Sozialpädagog*innen zugesehen, mit ihnen über ihre Arbeit gesprochen und einige von euch Jugendlichen kennen gelernt. Auch bin ich nach und nach mit euren Lehrerinnen und Lehrern ins Gespräch gekommen. Aber in der kurzen Zeit habe ich natürlich nicht alle Lehrkräfte treffen können. Ich habe ein paar Einzelgespräche grade mit den Lehrenden des Fachbereichs geführt, um so zu erfahren, was und wie gearbeitet wird im Fachbereich. Auch mit einigen von euch Schülern bin ich ins Gespräch gekommen und habe mich bei der Schülervertretung kurz vorgestellt.

Ich bin, egal bei wem, immer freundlich und offen begrüßt worden. Ich kann außerdem sagen, dass ihr alle auch ein großes Interesse an meiner künftigen Arbeit habt. Leider kam dann die Corona-Krise und ich konnte noch keine „eigenen“ Projekte umsetzen. Aber ich durfte schon bei manchem dabei sein und hoffe, dass ich noch vor den Sommerferien für euch etwas anbieten kann. Spätestens nach den Sommerferien wird es definitiv bunt, kreativ, individuell und gleichzeitig gemeinschaftlich. Seid gespannt, wie lebendig Glaube sein kann – ob es nun christlich, muslimisch, buddhistisch oder eine andere Religion ist, wir können zusammen arbeiten und Momente erleben. Und selbst wenn du an nichts glaubst, jeder, der gerne bei meinen Angeboten dabei sein möchte, ist herzlich eingeladen. Wenn wir einander akzeptieren und respektieren, können wir alle gemeinsam Wertvolles erschaffen.

 

 

Was macht dir am meisten an deinem Beruf Spaß?

Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, sie zu „tragen, wenn es notwendig ist, sie aufzufangen, wenn sie fallen, sie lachen zu sehen, wenn sie glücklich sind – es sind unendlich viele Momente, die mein Beruf mit sich bringt und mich dann erfüllt sein lassen. Wenn Augen und Herzen „leuchten“, dies macht mir Freude.

 

Worauf bist du stolz (beruflich)?

Das ist eine schwierige Frage, denn Stolz ist ein Gefühl, welches oft im Alltag zu kurz kommt. Wir gestehen es uns selten ein, oft ist vielleicht die Angst dahinter, dass andere sagen „Oh bist du eingebildet“ oder etwas in der Art. Aber ich finde wir alle, ob erwachsen oder jugendlich, sollten öfter stolz auf uns sein. Demnach bin ich beruflich stolz auf mich, weil ich mich nicht in meiner Arbeitsweise verbiegen lasse und offen sage, was ich denke. Grade bei der Kirche, die vielen Menschen heutzutage fremd ist, finde ich, brauchen wir Innovation und Persönlichkeiten, die andere begeistern. Das sage ich frei heraus und benenne auch Stärken und Schwächen der kirchlichen Arbeit. Aber ich spreche nur über Arbeitsbereiche, die ich selbst erlebt habe und selber dazu etwas beitragen kann, dass sie sich verändern und weiter entwickeln. Ich denke außerdem, dass ich stolz darauf sein darf, dass ich bereits einigen Menschen helfen durfte und konnte. Dafür bin ich dankbar.

 

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Beruflich wünsche ich mir für meine Zukunft erstmal an eurer Schule inspirierende, kreative, multi-religiöse, motivierende Angebote zu erschaffen und einen Beitrag für die Schulgemeinschaft zu leisten. Außerdem wünsche ich mir, dass Ev. Jugend und Schule voneinander und miteinander arbeiten und leben. Ein weiterer Wunsch ist, dass egal welchem Glauben jemand angehört, welche sexuelle Orientierung er hat, welcher sozialen Schicht er angehört oder welchen Schulabschluss jemand erreichen wird, jeder Mensch er selbst sein kann. In einer offenen, toleranten, respektvollen Gemeinschaft.

 

Die Fragen stellte Katharina Katechakis.

 

Ansprechpartnerin

Jessica Sommerfeld

komm. Fachbereichsleitung Religion

E-Mail: sommerfeld.jessica@kgs-pattensen.de