Erfolgreicher Abschluss: KGS Pattensen verabschiedet 115 Schülerinnen und Schüler (HAZ vom 01.07.23)

Erfolgreicher Abschluss: KGS Pattensen verabschiedet 115 Schülerinnen und Schüler (HAZ vom 01.07.23)

Abimotto an der KGS Pattensen: Schule als Casino / 115 Schülerinnen und Schüler verabschiedet


Pattensen.
Die Ernst-Reuter-Schule hat 115 Schülerinnen und Schüler verabschiedet. 42 junge Frauen und Männer haben ihr Abitur bestanden, 45 Jugendliche haben den Realschulabschluss erreicht und 18 Jugendliche den Hauptschulabschluss. Zu den Abiturientinnen zählt Schulsprecherin Lilli Klara Engelhardt. „Wir haben den Jackpot geknackt“, sagte sie in ihrer Rede auf der Entlassung am Donnerstagabend in der Aula. Bezogen war die Aussage auf das diesjährige Abimotto: „Abisino – 13 Jahre lang um jeden Punkt gepokert“.

Engelhardt erinnerte daran, dass ihr Jahrgang den Übergang vom analogen zum digitalen Unterricht komplett mitgenommen habe. Zu Beginn ihrer Schulzeit habe es noch eine Kreidetafel im Klassenraum gegeben. „Irgendjemand hatte immer Tafeldienst und musste für ausreichend Wischwasser sorgen“, sagte Engelhardt. Am Ende ihrer Schulzeit wurde auf digitalen Whiteboards unterrichtet. Engelhardt erzählte mit einem Augenzwinkern noch von weiteren Veränderungen, die die Mitglieder des Jahrgangs erlebten, wie den großen Neubau der KGS Pattensen. Auch Unterrichtsinhalte veränderten sich. „So hatten wir in einem Jahrgang plötzlich keine Suchtprävention mehr. Vermutlich dachten sich die Lehrerinnen und Lehrer, dass es jetzt eh zu spät ist“, sagte Engelhardt.

Reuter-Award für Engagement

Gemeinsam mit Svea Brinkmann rief Engelhardt dann Schulleiterin Mirjam Gerull, den stellvertretenden Schulleiter Andreas Ulrich, Oberstufenkoordinator Thomas Weiß und Hausmeister Alexader Riedel auf die Bühne. Die Schülerinnen und Schüler sprachen diesen vier Personen besonderen Dank aus. Zu Mirjam Gerull sagte Engelhardt: „Sie haben einen krass frischen Wind in die Schule gebracht.“

Doch auch Schülerinnen und Schüler wurden besonders geehrt. Gerull und Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD) verliehen erstmals den Reuter-Award für besonderes und nachhaltiges Engagement. Die Auszeichnung ging an Lubna Al Aswad, Lilli Klara Engelhardt, Mirco Kosian und Sophie Stettner. Al Aswad, Engelhard und Kosian hatten sich unter anderem im Jugendparlament für die Interessen der Jugendlichen eingesetzt. Stettner hatte in den politischen Instanzen in der Stadt durchgesetzt, dass an allen Schulen kostenlose Menstruationsartikel erhältlich sind.

„Karten gut ausspielen“

Bürgermeisterin Ramona Schumann ging schließlich in ihrer Rede mehrfach auf das Abimotto des Spiels in einem Casino ein. So hätten die Schülerinnen und Schüler einige unerwartete Karten auf die Hand bekommen, wie Homeschooling und soziale Distanz. „Doch Ihr habt Eure Strategie angepasst und alle Hindernisse gemeistert“, sagte Schumann. Sie sprach dann auch das große soziale Engagement in dem Jahrgang an. „Gefühlt mein halbes Jugendparlament sitzt da vor mir“, sagte die Bürgermeisterin. Sie bedankte sich bei den jungen Erwachsenen dafür, dass sie viel von ihnen gelernt habe.

Schumann nahm die Metapher des Kartenspiels wieder auf. „Ihr solltet eure Karten gut ausspielen, auch mal bluffen, möglicherweise mal die Spielregeln ändern“, sagte die Bürgermeisterin. Dabei sollte immer daran gedacht werden, dass nicht allein gespielt wird, sondern immer Mitspielerinnen und Mitspieler zur Unterstützung da sind. Denn eines sei auch ganz wichtig: der Spaß am Spiel. „Und am Ende gilt: What happens in Vegas stays in Vegas – oder im Pattenser Deutsch: Was auf dem Schützenfest passiert, bleibt auf dem Schützenfest“, sagte Schumann.

Text/Bild: Tobias Lehmann (HAZ)