Pattensen-Mitte. Die ganze Nacht hindurch ist die zwölfköpfige Reisegruppe gefahren. Am Freitagmorgen kamen zehn Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte aus der französischen Partnerstadt Saint-Aubin-lès-Elbeuf an der KGS Pattensen an. Es ist der erste Austausch seit der Corona-Pandemie. „Es ist total schön, dass das Programm wieder auflebt“, findet KGS-Französischlehrerin und Fachobfrau Corinna Maeckler. Ihr französischer Kollege Marten Basso ist ebenfalls sehr angetan. „Für uns ist es nicht nur ein Austausch. Es ist eine Institution seit den 1970er-Jahren.“
Die französischen Schülerinnen und Schüler wüssten laut Basso nicht gerade viel über andere Länder in Europa, Deutschland und speziell Pattensen. Doch einen ganz großen Wunsch haben sie: „Sie möchten einmal Currywurst essen“, erzählt der Lehrer. „Es passt gut, dass an diesem Wochenende Schützenfest ist und es dort Currywurst gibt.“ Für Basso sind diese Fahrten in die Partnerstadt etwas ganz Besonderes. „Meine Eltern hatten sich über diesen Austausch kennengelernt. Meine Mutter zog schließlich mit meinem Vater nach Oissel, nahe Saint Aubin“, sagt Basso. „Deshalb bin ich später Deutschlehrer geworden und möchte mit diesen Fahrten zur Völkerverständigung beitragen.“ Gerade in einer Zeit von Krieg in Europa, salonfähigem Nationalismus und Rechtsextremismus und Debatten über Zuwanderungsbegrenzung sei dies wichtig, findet Basso.
Bis Donnerstag, 15. Juni, verbringen die Schüler und Lehrer Zeit in ihren Gastfamilien und haben dabei ein straffes Programm. Am Wochenende im Kreis der Gastfamilien haben diese laut Maeckler teils Ausflüge zur Nordsee, nach Hamburg, zum Schützenfest in Pattensen sowie zum Annotopia Fantasy-Festival auf Schloss Marienburg geplant. In der Woche geht es mit einem Schultag, dem Besuch beim außerschulischen Lernort Buller&Bü, Kuppelauffahrt beim Rathaus Hannover, Tretbootfahren auf dem Maschsee, einer Fahrt in den Bundestag nach Berlin und dem Besuch der Herrenhäuser Gärten weiter.
Das ist ein straffes Programm. Deshalb haben die deutschen Schüler in Berlin um etwas mehr eigene Freizeit gebeten“, sagt Maeckler. Der Gegenbesuch der deutschen Schüler ist für November geplant. „Aufgrund der vielen Projekte an der Schule haben wir das nun erstmals weiter nach hinten verlegt“, berichtet die Lehrerin.
Text/Bild: Mark Bode (HAZ)