Ernst-Reuter-Schule veranstaltet Ende März Spendenlauf und unterstützt mit den Einnahmen die geplante Jugendsportanlage
Pattensen-Mitte. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte der Ernst-Reuter-Schule schnüren am Donnerstag, 31. März, ihre Sportschuhe: Beim geplanten Spendenlauf sammeln sie Geld. Der Großteil soll im Anschluss für den Bau der geplanten Sportanlage für Jugendliche – dem sogenannten Multi-Sport-Court – gespendet werden. Ein Teil bleibt bei der Schule und kommt dem Abiturjahrgang zugute. Doch nicht nur Sport steht an diesem Tag auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler sollen – so die Vorstellung von Schulleiterin Mirjam Gerull – mehr über politische Prozesse in Pattensen erfahren.
1030 Schülerinnen und Schüler lernen an der KGS, etwa 120 Lehrkräfte sind dort beschäftigt. Klassenweise sollen sie am 31. März für jeweils zweimal 20 Minuten sportlich aktiv werden – einmal am Vormittag und dann nochmals am Nachmittag. „So sind die Klassen voneinander
getrennt, und das Corona-Infektionsrisiko ist gering“, sagt Mila Revink. Die angehende Abiturientin ist Jahrgangssprecherin, Jugendbürgermeisterin und in die Planungen für den Multi-Sport-Court involviert
Geldbetrag pro gelaufener Runde
Die zu laufende Runde ist etwa 450 Meter lang. Hintergedanke des Spendenlaufes: Die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer bemühen sich vorab um Sponsoren, mit denen sie einen Spendenbetrag pro gelaufener Runde aushandeln. „Das sind in vielen Fällen sicherlich die Eltern, Oma oder Opa. Aber es können auch Firmen sein“, sagt Gerull. Sie selbst habe im vergangenen Jahr 15 Runden um die beiden Sporthallen geschafft. „Und ich bin nicht die schnellste Läuferin.“
Der Abiturjahrgang der KGS kümmert sich laut Revink um die Organisation des Spendenlaufes. „Dafür bekommen wir 20 Prozent der Einnahmen für uns, und 80 Prozent gehen an den Multi-Sport-Court“, sagt die Jahrgangssprecherin. Das sei mit weiteren Schülervertretern so besprochen und mehrheitlich verabschiedet worden. Die Teilsumme solle für Abizeitung, Ball
und Abschlussfeier genutzt werden. Gerull rechnet nach den Erfahrungen der Vorjahre mit einer Gesamtspendensumme von 15 000 bis 20 000 Euro.
„Ohne Corona hätten wir das größer aufgezogen“, sagt Revink. Es stand kurzzeitig im Raum, die Grundschulen noch mit zu dem Spendenlauf einzuladen. „Doch das mussten wir alles streichen“, sagt die Jugendbürgermeisterin. Christian Klindworth, Initiator der Bürgerinitiative für die Jugendsportanlage, betont, dass alle Sponsoren ihre Spenden steuerlich absetzen könnten. „Ab einer Summe von 100 Euro stellt die Stadt eine Spendenbescheinigung aus“, sagt der Pattenser.
Idee entstand 2021
Die Idee für den Multi-Sport-Court ist von ihm und weiteren Pattenser Bürgern im vergangenen Jahr entwickelt worden. Die aktuellen Diskussionen rund um das Thema will die KGS-Schulleiterin am Tag des Spendenlaufs gern intensiv in den einzelnen Jahrgängen behandeln. „Man kann sich darüber unterhalten, wie politische Verfahren ablaufen, was eine Bürgerinitiative eigentlich genau ist, was Bebauungspläne sind, und wie der Stadtrat Beschlüsse fasst“, sagt Gerull.
Die Bemühungen, den Multi-Sport-Court zu bauen, seien ein gutes Beispiel für Demokratiebildung und Jugendpartizipation. „Es zeigt wunderbar: Auch wenn auf den ersten Blick etwas utopisch erscheint: Man kann mit einem langen Atem etwas in der Stadt bewegen.“ Revink hofft, dass bei den Mitschülern auch ein gewisses Verständnis für die Kommunalpolitiker geschaffen werde. „Es gibt oft keine einfache Lösung.“
Text/Bild: Mark Bode (HAZ)