Der Verein Arbeiterkind setzt sich bundesweit mit 6000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern dafür ein, Kindern aus nicht akademischen Haushalten zumindest erst mal die Möglichkeit eines Studiums näherzubringen. Das ist auch das Ziel der jetzt mit der KGS Pattensen geschlossenen Kooperation. „Aktuell beginnen 78 Prozent der Kinder aus Haushalten mit akademischem Hintergrund ein Studium und nur 25 Prozent aus anderen Haushalten“, sagt Triebel.
Die Koordinatorin erläutert, dass es nicht darum gehe, die Jugendlichen nach der Schule in ein Studium zu drängen. „Doch für viele Kinder, die in ihrer Familie nicht damit in Berührung kommen, ist ein Studium meist gar keine Option. Wir wollen ihnen lediglich diese Möglichkeit etwas näherbringen“, sagt Triebel. Dazu sind regelmäßige Elternabende an der KGS geplant. Zudem werden Mitglieder des Vereins die Schule besuchen und das Gespräch mit den betreffenden Kindern und Jugendlichen suchen.
Diese Mentorinnen und Mentoren geben dann auch ganz praktische Tipps, etwa zur Studienwahl, zur Studienfinanzierung und zur Studienorganisation. „Wir wollen Ängste und Unsicherheiten abbauen und bieten Hilfe zur Selbsthilfe an“, sagt Triebel. Schulleiterin Mirjam Gerull begrüßt die Kooperation. Sie spricht auch den demografischen Wandel an, also die Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft und einer gleichzeitig sinkenden Geburtenrate. „Wir laufen in eine Welt hinein, in der wir Arbeitskräfte in allen Positionen benötigen werden. Wir können es uns nicht leisten, auf Talente zu verzichten“, sagt sie.
Text/Bild: Tobias Lehmann (HAZ)