Die 102 Schülerinnen und Schüler des Haupt- und Realschulzweiges haben in vier Veranstaltungen am Mittwoch, 19. Juni, ihr Abschlusszeugnis erhalten. Bei einigen war die Erleichterung groß, andere waren traurig, nicht mehr ihre gewohnten Freundinnen und Freunde um sich zu haben. Einige bleiben der Schule sogar erhalten und wollen nun noch ihr Abitur erreichen.
Bei den Verabschiedungen, für die die Schule wegen der hohen Personenanzahl insgesamt vier Durchläufe ab Mittwochmittag benötigte, war auch der Pattenser Ortsbürgermeister Martin Jausch dabei. Er hatte selbst früher die Schule besucht. „Damals sah sie noch etwas anders aus“, sagt er. Dass nun viele Abgängerinnen und Abgänger mit einem zufriedenstellenden Ergebnis vom Förderschulabschluss, Haupt- und Realschulabschluss sowie dem erweiterten Sekundarabschluss I, führt er auf die gute Arbeit an der KGS zurück. „Das spricht für die Qualität der Schule“, sagte Jausch.
Emotionaler Abschied
Eine große Portion Wehmut schwang bei Linea Ochse mit. Die 16-jährige Pattenserin hatte sich an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sehr gewöhnt. „Es war ein super Miteinander, der Zusammenhalt war richtig stark“, sagte sie. Besonders als zum Ende der Zeugnisvergabe noch eine Reihe alter Fotos von der fünften bis zur zehnten Klasse auf der Bühne gezeigt wurden, wurde es bei einigen emotional. „Da kamen viele schöne Erinnerungen hoch“, sagte Linea.
Am Mittwochnachmittag wollte sie zunächst im Familienkreis ihren Abschluss mit einem Notendurchschnitt von 1,8 feiern. Für den Abend hatte die Klassengemeinschaft noch ein gemeinsames Essen in einer Lokalität in Laatzen organisiert. Danach sei erst einmal Abschalten angesagt.
Doch für Linea wird es nach den Sommerferien an der KGS weitergehen. „Ich mache auf jeden Fall zwei Jahre weiter“, sagte die Schülerin mit den Lieblingsfächern Englisch und Kunst. Sie wechselt vom Realschulzweig in den gymnasialen Zweig und möchte mindestens ihr Fachabitur erreichen. Ob es auch noch zum Abitur reicht, das werde die Zukunft zeigen. Die Umstellung vom Realschulniveau sieht sie als leistbar an. „Da muss ich mehr lernen“, sagte sie. „Aber ich bin sehr motiviert.“
Diesen Weg möchte auch Cedric Bieritz einschlagen. Auch er sieht es als „machbar“ an, sich in der Oberstufe gut zurechtzufinden. „Ich muss mich einfach noch mehr konzentrieren“, sagte der 15-Jährige. Was er nach dem Schulende in voraussichtlich drei Jahren anstrebt, sei noch völlig offen. „Dafür habe ich jetzt ja noch etwas Zeit“, sagte der Pattenser.
Auf die Frage nach dem Miteinander unter den Schülerinnen und Schülern sowie mit den Lehrkräften sagte Cedric mit einem verschmitzten Lächeln, dass dies „so im Mittelfeld“ liegt. Er wirkte keineswegs traurig, nicht alle alten Weggefährten in Zukunft wiederzusehen.
Als „erfüllend“ und „erleichtert“ beschrieb die 16 Jahre alte Layal Al-Aswad ihre Gefühlslage, nachdem sie ihr Abschlusszeugnis in den Händen hielt. Sie saß auf dem Schulhof auf einer Bank, die Familie um sie herum. „Jetzt gehen wir gleich noch Kaffeetrinken“, sagte sie mit einem herzlichen Lächeln. Auch weit darüber hinaus hat sie ihren weiteren Werdegang schon fest geplant. Sie wolle nun ein Auslandsjahr auf der italienischen Insel Sardinien verbringen. „Da lebe ich in einer Gastfamilie und gehe zur Schule.“
Ihr Ziel: „Ich möchte die Sprache richtig lernen. Englisch kann ich ja schon.“ Nach dem Jahr in Italien zieht es sie zur Anna-Siemsen-Schule in Hannover. „Modedesign interessiert mich sehr“, sagte sie. Doch auch für sie gilt: „Jetzt sind erst einmal Ferien.“
Text/Bild: Mark Bode (HAZ)