KGS zeigt Theaterstückprobevor rund 80 Gästen im Ballhof (HAZ vom 31.05.23)

KGS zeigt Theaterstückprobevor rund 80 Gästen im Ballhof (HAZ vom 31.05.23)

Inspiriert von einem Lied der Sängerin Lorde geht es um innere und äußere Wahrnehmungen
 

Pattensen. Alles beginnt mit dem ersten Licht in einer noch unschuldigen Welt: Ein Blumenmädchen erweckt acht in einer Art Kokon schlafende Menschen zum Leben, die zunächst einmal interessiert ihren eigenen Körper anschauen. So startet die Szene, die der Kurs Darstellendes Spiel der KGS Pattensen jetzt unter der Leitung von Petra Schmitmeier beim Festival Jugend spielt für Jugend im Ballhof in Hannover aufgeführt hat.

Das Motto des Festivals lautete dieses Jahr „Nicht Fertig“. Die Vorgabe war es entsprechend, keine kompletten Theaterstücke zu zeigen, sondern nur einen Einblick in die Proben zu gewähren. So führte der KGS-Kurs lediglich die erste rund 15 Minuten dauernde Szene des Stücks mit dem Titel „Bilder – ich von innen nach außen“ auf. Schmitmeier hat das Stück gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern entwickelt.

Als Inspiration diente dieses Mal nicht ein anderes Theaterstück, sondern ein Lied. „Wir haben uns ausgehend von dem Song ’Liability’ von Lorde auf eine Reise von innen nach außen gemacht“, sagt Schmitmeier. In dem Stück singt Lorde davon, dass sie von anderen häufig als Liability, also eine Belastung, wahrgenommen wird. Schließlich tanzt sie mit sich selbst.

 

Die rund 80 Gäste im Ballhof sehen lediglich den Aufbruch der Reise, aber nicht das Ende. Nach dem Erkunden des eigenen Körpers wenden sich die acht Protagonistinnen den jeweils anderen zu, tanzen gemeinsam. Dann bauen sie aus Teilen von Schaufensterpuppen neue Menschen zusammen. Nach der Aufführung der Szene werden die Gäste gefragt, wie das Stück weitergehen könnte. Eine Besucherin sagt, dass die in der Szene helle Kleidung der Protagonistinnen am Ende schwarz sein wird. „Das wird bestimmt noch düsterer“, sagte sie. Unwahrscheinlich ist diese Entwicklung nicht. Denn auch in der noch jungen und friedlichen Welt der Szene liegt schon die Atmosphäre sich androhender Konflikte und schambehafteter Schuld.

Eine andere Besucherin vermutete, dass nach dem Entdecken des Körpers auch noch die Sprache Einzug in das Stück halten wird. Wie die Aufführung schließlich weitergeht und endet, können interessierte Bürgerinnen und Bürger am Dienstag, 27. Juni, erfahren. An dem Tag wird das komplette Stück um 18 und um 19.30 Uhr in der Eisfabrik in Hannover aufgeführt.

Text/Bild: Tobias Lehmann (HAZ)