Bürgermeister begeistert vom „Makerspace“ (HAZ vom 27.05.22)

Bürgermeister begeistert vom „Makerspace“ (HAZ vom 27.05.22)

Im Werkraum der Ernst-Reuter-Schule entwickeln Jugendliche Softwareprogramme und 3D-Simulationen

Pattensen-Mitte. Wo sonst Schüler schrauben, löten oder den 3D-Drucker steuern, haben sich kürzlich neun Bürgermeister niedersächsischer Kommunen getummelt. Die Delegation bewunderte den Werkraum mit dem Namen „Makerspace“ der Ernst-Reuter-Schule. „Mit dem Besuch von Projekten wie diesem möchten wir den Bürgermeistern aufzeigen, was vor Ort mit unseren Förderungen an aktuellen Entwicklungen möglich sind“, sagte Dinah Stollwerck-Bauer. Sie ist die Landesbeauftragte des Amtes für regionale Landesentwicklung und hat die Realisierung an der KGS Pattensen mit der Fördersumme von 75 000 Euro möglich gemacht.

„Im Sinne der Grundidee von Schule im Aufbruch erhalten unsere 1100 Schüler hier Raum, Ideen projektartig zu erarbeiten“, erklärte KGS-Schulleiterin Mirjam Gerull. Ganzheitlich und nachhaltig weite sich die gesellschaftliche Bildungslandschaft in der Stadt Pattensen durch die externen Kooperationen über das Schulgelände hinaus aus.

So waren beim Bürgermeisterbesuch unter anderem mit Peter Grochowski und Jörg Stotz auch technisch versierte Mitglieder der KGS-Kooperationspartner des Modellflugclubs Pattensen und vom Ortsverband Marienburg vom Deutschen Amateurradio Club vor Ort dabei. „Es ist eine tolle Idee, die Stadtgesellschaft mit einzubinden und so zu stärken“, sagte Pattensens Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD). „So wird über das Schulgebäude hinweg die gesamte Stadt zum gemeinsamen Lernort.“

3D-Simulation der Schule

Fast eine Stunde lang ließen sich die Bürgermeister – unter anderem aus Diekholzen, Hessisch Oldendorf, Sulingen, Uchte und Wunstorf – von KGS-Schülern über moderne Geräte und selbst entwickelte Softwarespielprogramme informieren. So zeigte Frederik Postler (17) an einem Modell seine Fortschritte beim elektrisch gesteuerten synchronen Öffnen und Schließen von Wohnungsfenstern für ein modernes „Smart-Home“. Jonas Nartov (17) arbeitete für zukünftige Schüler an einer 3D-Simulation der KGS Pattensen, bei der man virtuell nach Wunsch alle Räumlichkeiten der Schule kennenlernen kann.

Makerspace-Projektleiter Stefan Lampen und der Physik- und Mathematiklehrer Ralf Lürig blicken zudem voraus: In den kommenden Wochen besuchen die Neuntklässler in Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit einen Hersteller von Bio-Kunststoff für die 3D-Drucker.

Und nach den Sommerferien startet der rund 20-köpfige Profilkurs des zehnten Jahrgangs eine „MINT-Space-Lab“-Kooperation mit Christian Schmicke von der Abteilung Maschinenbau an der Hochschule Hannover. Die Aufgabe der Schüler dabei: Aus der Ferne eine Pflanze zu überwachen und diese möglichst auch gedeihen zu lassen. Die Pflanzen sind in Räumen des Projekthauses an der Bismarckstraße untergebracht. Mit Kamera, Wassersensoren und kleinen Heizelementen können sie online kontrolliert werden.

Text/Bilder: Torsten Lippelt (HAZ)