Pattensen. Kein leichter Einstieg: Die Landesschulbehörde hat Andreas Ulrich im vergangenen Monat zum neuen stellvertretenden Direktor der Ernst-Reuter-Schule ernannt. Der ehemalige Fachbereichsleiter für Deutsch tritt damit die Nachfolge von Mirjam Gerull an, die 2019 die Leitung der KGS Pattensen übernommen hat. Jetzt muss Ulrich wie die meisten anderen Lehrer zunächst im Homeoffice arbeiten. „Die Schule ist fast leer“, sagt er. Einige Lehrer stellen Onlineangebote für Schüler bereit. „Das ist aber kein regulärer Unterricht, der auch nicht bewertet wird“, sagt Ulrich.
Können denn trotz der Corona-Krise alle notwendigen Prüfungen für die Schüler organisiert werden? „Da das Abitur in Niedersachsen jetzt gerade wieder auf 13 statt zwölf Jahrgänge umgestellt wird, haben wir in diesem Jahr keine Abiturprüfung. Betroffen sind aber die Schüler des Real- und Hauptschulzweigs“, sagt Ulrich. Die mündlichen Englischprüfungen für Schüler des zehnten Jahrgangs des Realschulzweigs sind bereits entfallen. Sollte die Schule nach den Osterferien noch nicht wieder beginnen, werden auch schriftliche Prüfungen abgesagt werden müssen. „Wie das dann allerdings geregelt wird, entscheidet nicht das Team der KGS Pattensen. Da müssen wir auf Vorgaben der Landesschulbehörde warten“, sagt Ulrich.
Notbetreuung in den Osterferien
Das Land hat wegen des Coronavirus angeordnet, dass die Schulen seit Montag, 16. März, geschlossen wurden. „In der ersten Woche waren noch relativ viele Lehrer vor Ort, weil es noch organisatorische Angelegenheiten zu erledigen gab“, sagt Ulrich. „Jetzt ist dort nur noch eine Notbesetzung.“ Diese stellt unter anderem die Notbetreuung sicher, welche die Schule nach einem Erlass der Landesschulbehörde für die Schüler der Jahrgänge fünf bis acht anbieten muss. „In der ersten Woche waren jedoch keine Schüler dafür angemeldet. Diese Woche haben wir weniger als fünf Schüler pro Tag“, sagt Ulrich.
Die Notbetreuung wird dennoch in den gesamten Osterferien angeboten. Ulrich erläutert, dass der Erlass mittlerweile verändert wurde. Zunächst durften nur Kinder angemeldet werden, deren Eltern beide in systemrelevanten Berufen arbeiten, etwa im medizinischen Bereich, der Energieversorgung sowie im Groß- und Einzelhandel. Mittlerweile dürfen für die Notbetreuung auch Kinder angenommen werden, von denen nur ein Elternteil in einem systemrelevanten
Beruf arbeitet. Die Kinder können über das Sekretariat unter der
Telefonnummer (0 51 01) 1 00 16 10
sowie per E-Mail an notbetreuung@kgspattensen.de
angemeldet werden.
Sozialpädagogen stehen bereit
Der stellvertretende KGS-Direktor weist noch auf ein spezielles Beratungsangebot in dieser für viele Menschen auch psychisch bedrückenden Zeit hin. Die Sozialpädagogen und Beratungslehrer der Schule stehen bereit, um Schülern, Eltern und Lehrern bei Problemen in der veränderten Alltagssituation zur Seite zu stehen. Auf der Website kgspattensen.de sind Ansprechpartner genannt, mit denen telefonische Gesprächstermine ausgemacht werden können. Das Team der KGS informiert auf der Homepage auch immer über aktuelle Nachrichten bezüglich des Schulbetriebs.
Text/Bild: Tobias Lehmann (HAZ)